Veröffentlicht: 17.09.2025
Die deutsche Ernährungsindustrie hat zwischen Januar und Juni 2025 rund 118,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein realer Rückgang um 0,9 Prozent, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mitteilte. Damit verzeichneten die Lebensmittelhersteller erneut ein Minus, und die Branche befinde sich im dritten Jahr der Rezession. Im Inland lag der Umsatz demnach bei insgesamt 74,8 Mrd EUR, was einem preisbereinigten Rückgang um minus 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Im Ausland stieg der nominale Umsatz um deutliche 8,1 Prozent auf 44,0 Mrd EUR. Real legte das Auslandsgeschäft damit noch um 1,1 Prozent zu, was den Gesamtrückgang jedoch nur geringfügig abfederte. Vor dem Hintergrund der schwachen Inlandsnachfrage gewinnt das Exportgeschäft für die Branche weiter an Bedeutung, die Exportquote stieg leicht auf 37,1 Prozent. Während die Verkaufspreise der Lebensmittelhersteller an die Händler im Inland um 3,3 Prozent anzogen, stiegen sie im Ausland mit 6,9 Prozent deutlich stärker. Insgesamt beurteilten die Unternehmen ihre Wettbewerbsposition auf Auslandsmärkten zunehmend kritischer. Dies zeigten sowohl das BVE-Exportbarometer als auch die ifo-Konjunkturumfrage vom Juli. Und die Erwartungen an das Exportgeschäft für die nächsten drei Monate zeigten sich zuletzt laut ifo-Konjunkturumfrage stark eingetrübt. Im August fiel das Barometer für die Exporteinschätzung der nächsten drei Monate sogar auf den niedrigsten Stand seit April 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, wie die BVE anmerkte. Auch der ifo-Geschäftsklimaindex für die Ernährungsindustrie zeigte sich dem Verband zufolge zuletzt im August deutlich pessimistischer und fiel mit 89,5 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Februar 2023. Noch stärker als die Bewertung der aktuellen Geschäftslage rutschten dabei die Geschäftserwartungen in den Keller. Die Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Ertragslage hat sich danach bei den deutschen Lebensmittelherstellern ebenfalls verschlechtert. Ein nachhaltiger Wachstumstrend für die deutsche Ernährungsindustrie sei immer noch nicht in Sicht, so die BVE. "Für unsere Unternehmen zählt vor allem die Verlässlichkeit der politischen Entscheidungen. Die angekündigten Entlastungen müssen jetzt schnell und umfangreich kommen. Auch die überbordende Bürokratie auf deutscher und europäischer Ebene muss zurückgestutzt werden", sagte BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff.MBI/12/sru/ssc/17.9.2025