Höhere Kosten für Alcoa/Century Aluminum begrüßt verdoppelte Zölle

Veröffentlicht: 03.06.2025

Während der US-amerikanische Aluminiumproduzent Century Aluminum Company die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verdopplung der Aluminiumzölle ab 4. Juni auf 50 Prozent begrüßt, dürften für Alcoa die Kosten dadurch weiter steigen. Century Aluminum betreibt zwei der vier verbleibenden aktiven Primäraluminiumhütten in den USA. Die höheren Zölle werden dem in Chicago ansässigen Unternehmen nach eigenen Angaben helfen, seine Pläne zur Eröffnung der ersten neuen Aluminiumhütte seit rund 50 Jahren voranzutreiben. Entsprechend schossen zu Wochenbeginn die Aktien des Unternehmens in die Höhe. Auch Emirates Global Aluminum hat kürzlich einen vorläufigen Plan zum Bau einer neuen Aluminiumhütte in Tulsa, US-Bundesstaat Oklahoma, angekündigt.Das in Pittsburgh ansässige Unternehmen Alcoa produziert jedoch den größten Teil seines Aluminiums für den US-Markt in Kanada, das 75 Prozent des in den USA jährlich verbrauchten hochreinen Aluminiums aus Hüttenwerken liefert. Alcoa schätzte im April, dass sich die Kosten für einen 25-prozentigen Zoll im laufenden Quartal auf 90 Millionen Dollar belaufen würden. Dieser Betrag wird sich bei einem verdoppelten Zoll wahrscheinlich noch erhöhen. Alcoas Aktien brachen zuletzt ein.Da höhere Zölle die Einfuhr von Aluminium für die Käufer verteuern, wird erwartet, dass die Zölle den US-Herstellern einen Anreiz bieten, ihre Preise ebenfalls zu erhöhen. Century Aluminum, der kleinere Konkurrent von Alcoa, könnte davon profitieren, dass es Aluminium zu höheren Preisen verkaufen kann, ohne die Zollkosten zu tragen.Die Ökonomen von Capital Economics erwarten, dass erhöhte Zölle von 50 Prozent auch zu höheren Preisen für Frachtkosten für den Transport von Primäraluminium in den USA führen könnten. Diese Auswirkungen seien möglicherweise jedoch nur kurzfristig, da sich die Märkte bei geringerer Nachfrage auf die höheren Kosten einstellten. Eine Ausnahmeregelung für die Automobilhersteller werde den Nachfragerückgang zwar abmildern, aber letztlich nicht aufwiegen, schreiben die Ökonomen von Capital Economics. "Während die US-Importe von Aluminium und Stahl in diesem Jahr bisher gut gelaufen sind, deutet der Einbruch in der Vorabschätzung der Importe darauf hin, dass sich ein Teil dieser Stärke auflösen könnte, wenn der Schub durch die Zölle nachlässt", erklären sie.MBI/DJN/gil/3.6.2025

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